Endlich ist auch die Geschichte zumKleckschen-Quilt fertig . Den Quilt könnt Ihr weiter unten sehen.
In
einem kleinen Häuschen mit einem großen Garten wohnte der Maler Kunterbunt.
Er
hatte immer eine blaue Kappe auf dem Kopf und trug ein riesengroßes Hemd.
Welche
Farbe das Hemd hatte, konnte keiner mehr erkennen, denn es war voller Farbkleckse.
An
einem Sommertag stand er vor seiner Staffelei, fuchtelte mit dem Pinsel herum
und brummte vor sich hin: „Ach verflixt, verflixt, verflixt…“. Er wollte ein
Sommerbild malen, hatte auch schon den blauen Himmel und die gelben Kornfelder
mit dunkelroten Mohnblumen und weiß-gelben Margeriten gemalt. Aber so richtig
zufrieden war er nicht und darum brummelte er immerzu „Der Himmel ist
langweilig, Nein! Nein! So geht das nicht! Verflixt, verflixt….“ und so fort.
Plötzlich
hörte er es draußen donnern. Er schaute aus dem Fenster, und über dem Garten
konnte er dunkle Gewitterwolken sehen. „Oh wie schön!“ dachte er „Das will ich
schnell fotografieren. Dann kann ich genau so einen Himmel in mein Bild malen.“
Eilig
ließ er den Pinsel auf die Palette fallen, auf der viele Farbkleckschen lagen.
Meister
Kunterbunt rannte aus dem Haus, denn wenn man Gewitterwolken fotografieren
will,
muß
man schnell sein, sonst sind die schönen Wolken weg und alles ist nur noch
grau.
Der
Pinsel war ein bisschen beleidigt, weil er so hingeschmissen wurde.
Aber
dann sagte er zu all den Farbkleckschen: „Ich hab eine Idee.
Wollen
wir den Himmel alleine malen, solange der Meister nicht da ist?“
„Ja,
ja!“ piepste das Gelb.
„Oh
ja!“ hauchte das Weiß.
„Na
klar!“ Das war das Rot.
„Ich
bin dabei!“ meinte das Blau.
„Gerne,
gerne!“ flüsterte das Grün. Es war ein bisschen heiser, denn es hatte die ganze
Nacht vom grünen Tannenwald geträumt.
„Meinetwegen!“
näselte das Türkis. Es war ein bisschen vornehm und dachte immer, ohne türkis
geht es ja sowieso nicht.
„Macht
schnell.“ brummte das Schwarz.
Und
los ging`s. Der Pinsel war glücklich, stippte in jeden Farbklecks und fragte:
“Wo willst Du hin?“
„In
die Mitte“ piepste das Gelb.
„Na
klar, ich auch!“ das war das Rot
„Ich
geh ganz nach oben!“ hauchte das Weiß.
„Ich
will überall hin!“ meinte das Blau.
„Mich
male auf die Seite, aber groß und stark.“ brummte das Schwarz
„Und
mich hier und da ein bisschen.“ näselte das Türkis.
„In
die schwarze Wolke!“ flüsterte das Grün.
So
malte der Pinsel und malte, bis fast alle Farbkleckschen verbraucht waren.
In
dem Moment kam Meister Kunterbunt wieder in die Stube, legte den Fotoapparat
auf das Regal und wollte nun das Bild fertig malen. Er wusste jetzt genau, wie
das Bild aussehen sollte.
Da
machte er aber große Augen: Die Palette war leer, nur ein kleiner Klecks Türkis
lag noch da.
Daneben
stand das Bild, aber wie sah es denn aus! Der Himmel war genauso, wie er ihn
jetzt malen wollte: der rot-gelbe Sonnenuntergang, die riesige Gewitterwolke
schwarzgrau und schwefelgrün, die Wolkenlöcher, durch die man noch den blauen
Himmel sehen konnte, und oben am Rand der dunklen Wolke: strahlendes Weiß.
„Genauso,
genauso ist es richtig.“ brummte er „aber wer hat es nur so gemalt? Wer war das
nur?“
Er
war so aufgeregt, dass er sich die Kappe vom Kopf raufte und mit dem Pinsel
herumfuchtelte. Wenn er ganz leise gewesen wäre, könnte er die Farben auf dem
Bild kichern hören:
„Wir,
wir!“ piepste das Gelb.
„Na
klar doch, wir!“ das war das Rot.
„Es
war ganz leicht.“ hauchte das Weiß.
„Ich
war dabei!“ meinte das Blau.
„Hat
Spaß gemacht!“ flüsterte das Grün.
„Du
hättest es sowieso nicht so gut gemalt.“ näselte das Türkis.
„Ging
ganz schnell.“ brummte das Schwarz.
Meister
Kunterbunt besah sich den Pinsel, der voller Farbkleckschen war. Er wusch ihn
sorgfältig aus und brummte vor sich hin: “Es ist ein Wunder! So ein schöner
Himmel auf meinem Bild und alle Farbkleckse sind verschwunden! Es ist ein
Wunder!“
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